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Luthien, Throal und mehr (Spoiler)

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Luthien, Throal und mehr (Spoiler) Empty Luthien, Throal und mehr (Spoiler)

Beitrag  Gragnathor So Nov 04, 2018 9:42 pm

!!! SPOILER !!! Ab hier niemand in Tauweiden mehr bekannt

Luthien blätterte in seinem Grimoire. Ein schönes altes Buch mit soliden, festen und dicken Seiten. Es beschrieb, vollständig in Alt-Theranisch geschrieben, die Geschichte der kleinen Zauberschule Caer Dala Khani. Wenn er mit seiner zweiten Sicht auf dieses Buch schaute sah er die Zauber, die auf den ersten Seiten des Buchs eingebettet waren und es zum Grimoire machten. Luthien blätterte seit er "Dala Khanis Archiv" besaß immer wieder durch die Seiten dieses Werkes und seine Ausbildung machte rasche Fortschritte. Er erinnerte sich lächelnd daran, wie er zu diesem Buch gekommen war.

Hargoth und er waren nur einer Ahnung Luthiens nachgegangen, nachdem er in den Archiven der Geisterbeschwörer Gilde auf die Geschichte eines Flüchtlings, der es zum Beginn der Plage noch nach Throal geschafft hatte, gestoßen war. Luthien war ganz aufgeregt zu seinem Meister gegangen, der sich, nachdem er die Geschichte überflogen und ein paar Fragen gestellt hatte, auf diese Gelegenheit für ein Bisschen Abwechslung stürzte, was Luthien nicht überraschte. Hargoths letzte Reise war schon ein paar Wochen her und er konnte es wohl kaum erwarten, dem drögen Informationssammeln, der Stadt und vor allem Miranda, die sich langsam aber sicher mehr und mehr in Hargoths Angelegenheiten einzumischen versuchte, zu entkommen. Hargoth konnte schroff sein, aber ihr gegenüber war er sehr zurückhaltend und ließ sich viel zu viel gefallen. Zur Erklärung hatte er seinem fragenden Schüler nach einer Menge Hochprozentigem in der Taverne "zum Glück" einmal zwinkernd zugeflüstert „ein Mann brauch auch ab und zu eine fürsorgliche und liebevolle Hand“, aber was hatte das damit zu tun?

Luthien wurde aus seinen Gedanken gerissen als zu ihm durchdrang, dass sein Meister ihn auch mittnehmen wollte! Es war das erste Mal, dass Luthien zu einer der Reisen seines Meisters eingeladen wurde. Luthiens Überraschung muss ihm wohl anzusehen gewesen sein, denn Hargoth sagte „Junge du musst auch mal an die frische Luft. Außerdem neigt sich deine Ausbildung dem Ende zu, du solltest also langsam auch daran denken dein Grimoire anzulegen“, etwas wovor sich Luthien drückte, denn er hatte absolut keine Ahnung was er nehmen wollte, oder was er für sich als passend empfand.

Ein paar Tage später betraten Luthien und Hargoth die stark verfallene Straße zum Pass. Dort oben soll diese kleine Zauberschule gelegen haben, aus der der Flüchtling geflohen war. Alles war relativ stark verfallen und rund herum war nur spärliche Vegetation zu sehen. Nach 1 Stunde aufstieg konnte man weit über das Tal schauen, doch Throal war von hier aus nicht mehr zu sehen, das lag 3 Tagesreisen entfernt, hinter der letzten Bergschulter. Die verfallene Straße löste sich je weiter sie liefen unter ihren Füßen auf, bis nur noch einzelne behauene Steine zu sehen waren, die irgendwann komplett aufhörten.
Hargoth schaute zu Luthien und deutete auf einen größeren Haufen losen Gesteins im Tal vor ihnen. Luthien schaute Hargoth an und gab ihm zu verstehen, dass er nicht verstand was er ihm damit zeigen oder sagen wollte. Sollte er vor einer Gerölllawine auf der Hut sein? Hargoth lächelte milde und sagte „Ach Junge eine Ruine kann vor dir liegen, ohne dass du sie erkennst... zumindest noch!“ Hargoth und Luthien gingen auf den Schuttberg zu und tatsächlich, je näher sie kamen, desto klarer wurden die Umrisse des zerfallenen Mauerwerks. Es muss eine kleine Festung aus Stein gewesen sein, der Schutt und das Geröll waren große und kleine Stücke Mauerwerk die so aussahen als hätte ein Riese die Festung wie ein Ei gepellt und die Schale drum herum zerbröselt und liegen gelassen.

Als sie langsam und still hinein schlichen erkannten beide, dass hier viel zerstört wurde und definitiv kein wirklich geeignetes Versteck für irgendwelches größeres Getier bot. Somit machten sie sich daran die Ruinen zu durchsuchen. Nach einer Weile fand Luthien in den zerbröselten Ruinen des ehemaligen Hauptgebäudes einen Treppenansatz und rief Hargoth zu sich. Hargoth meinte hier könnte es einen Keller gegeben haben und man könnte zumindest mal versuchen dort durch zu kommen. So machten sich beide daran die Treppe freizuräumen. Als sich die Stunden immer länger zogen und beide die Zuversicht verloren, dass sie hier noch ein intaktes Kellergewölbe finden würden klopfte Luthiens Schaufel auf Holz. Hargoth spitzte die Ohren wie ein Hund. Er sprang auf und lief direkt auf die Stelle zu und machte sie frei. Und tatsächlich, dort war eine Tür.  „Letzte Chance“, sagte Hargoth zu Luthien „Wenn danach noch Geröll kommt gehen wir wieder Heim. Wenigstens hab ich die ein oder andere Gerätschaft gefunden, die sicher nicht mehr für magische Anwendungen brauchbar ist aber wegen ihres Alters sicher noch für gutes Geld abzusetzen wäre“. Unter den Schlägen von Luthiens Streitkolben brach die Tür langsam zusammen. Anhand des dumpfen Geräusches gab es für Luthien keinen Zweifel, dass sich dahinter ein Hohlraum befand. Als die Tür vollständig zerbrach ging Hargoth als erster rein, in einer Hand seinen Leuchtquarz in der anderen sein Kurzschwert, das wie Luthien vermutete ein Artefakt sein musste, das Hargoth bei einer seiner Reisen gefunden hatte. Luthiens Leuchtquarz leuchtete in die staubige Dunkelheit und sie fanden am Eingang mehrere mit Fetzen, die einst schöne Roben gewesen sein mussten, behangene Skelette liegen. Vom Eingang aus ging es in einen Gang mit links und rechts jeweils 2 Räumen, gerade aus gab es eine weitere Tür. Hargoth sagte nur zu Luthien „falls hier irgendetwas noch Leben würde, das nicht davongerannt ist, hätte es uns jetzt angefallen. Mit den Schlägen deines Streitkolbens hättest du selbst einen Bären im Winterschlaf geweckt“. Beide lachten da "Winter" nur ein Wort war, das in den Geschichten aus Büchern und Berichten vor der Plage vorkam und kaum ein Lebewesen sich mehr vorstellen konnte was das war. Außer natürlich Unsterblichen, wie Drachen oder der Königin des Blutwalds, und derjenigen die mit alten Geistern sprachen, die einem davon berichteten. Luthien war bei der Ausbildung einem solchen Geist begegnet. Es war als sein Meister Luthien beibrachte, wie er in seinem täglichen Ritual die Verbindung zur Magie und den Niederwelten ergründete. Seitdem war der winterschlafende Bär ein Witz zwischen den Beiden geworden. Luthien machte sich auf und durchsuchte die linken Kammern während Hargoth die rechten durchsuchte.  

Luthien schaute sich Alles genau an und fand das ein oder andere Kleinod, das am Ende in der großen Bibliothek von Throal zur weiteren Untersuchung durch Spezialisten vom Auge verschwand.  
Hier und da fand Luthien unter Staub und Brocken von Mörtel der Decken schwer beschädigte Bücher und Schriftrollen.
Als Luthien und Hargoth mit ihrer Arbeit fertig waren gingen beide zur letzten Tür. Dort wollte Hargoth als Erster eintreten, doch Luthien, von lauter Neugier gepackt, kam ihm zuvor. Hinter der Tür lag ein Raum, der aussah wie eine kleine Bibliothek, jedenfalls klein im Vergleich zu seinem neuen Zuhause. Luthiens Augen weiteten sich und als er sah, dass in den Regalen noch einzelne Bücher lagen, ging er schnurstracks auf das erste Regal zu und nah ein Buch heraus. Es zerfiel in seiner Hand. Hargoth, direkt hinter Luthien, schaute Luthien ein wenig tadelnd an und sagte: „Luthien, ich weiß du riechst Bücher selbst durch Tonnenweise Schutt, aber beachte trotzdem, dass einige Dinge nicht so glimpflich ausgehen wie hier. Außerdem sieht es so aus als kämen wir bedauerlicherweise für diese Bücher zu spät. Aber schauen kostet nichts. Also schau sie durch und dann nehmen wir mit was noch lesbar ist.“
Luthien durchsuchte alle Regale und fand das ein oder andere Buch, aber von denen waren höchsten 8 zum Teil lesbar und davon nur 3 die noch in einem Zustand waren in dem Seiten blättern nicht das Leben des Gesamtwerks gefährdete. Hinter einigen umgestürzten Regalen im hinteren Teil der kleinen Bibliothek, wo die Decke bedenklich auf einigen morschen Regalen ruhte, sah Luthien ein
Skelett, das ein verblüffend gut erhaltenes Buch fest in den Händen hielt. Er versuchte mit seiner zweiten Sicht, die er zwar noch nicht gemeistert hatte, aber manchmal schon mit Erfolg einsetzen konnte, die Szene zu untersuchen und sah die schwachen Überreste einer magischen Struktur! Das Skelett war auf das Buch gepresst und Luthien machte sich dran die Rippen und das Rückgrat zu brechen um durch das Skelett hindurch das Buch herausfischen zu können. Dies gelang ihm leidlich aber am Ende hatte er das Buch und eine daran festgemachte Kette, die um den Hals des Skeletts gelegen hatte.
Nachdem dem auf dem Skelett liegendem Regal der Widerstand des Gerippes fehlte, ächzte es und brach. Das nebenstehende Regal, das nun die Decke allein stützte begann ebenfalls zu ächzen und Luthien schaffte es gerade noch samt Buch aus der Gefahrenzone zu gelangen bevor alles zusammenbrach. Als sie wieder in ihrem kleinen Lager zwischen den Ruinen waren verpackten Hargoth und Luthien ihre Funde und machten sich am nächsten Morgen auf den Rückweg nach Throal. Auf dem Heimweg packte Luthien im Nachtlager immer wieder dieses Buch aus und versuchte die magische Struktur wieder zu sehen. Nachdem er sich das eine Weile mit angesehen hatte wurde Hargoth neugierig und schaute sich Luthiens Fund genauer an. Nach einer Weile gab er es Luthien zurück und sagte Luthien sollte es weiter studieren, vielleicht lerne er was dabei.

In Throal studierte Luthien den Band und versuchte auf verschiedene Arten und Weisen mehr über diesen herauszufinden. Luthien versuchte die magische Struktur des Buches zu ergründen. Dies gelange ihm über Wochen nicht, bis er den Schlüssel, im Text des Buches selbst versteckt, fand. Es war der Name des Besitzers "Dala Khani", der Leiter der kleinen Zauberschule war, der ihn auf die richtige Spur brachte. Es dauerte eine Weile bis sich ihm durch dieses Wissen die magische Struktur teilweise öffnete und Luthien eine Verbindung schaffen konnte. Sobald er den Faden gewoben hatte wurde ihm bewusst, dass dieses Buch ein Grimoire war. Luthien verstand was Dala Khani mit diesem Buch, "Dala Khanis Archiv", gemacht hatte. Als er Hargoth berichtete was er gefunden hatte sagte dieser „Ich denke es ist nicht mehr notwendig, dass du ein eigenes Grimoire erstellst, denn du hast jetzt eins. Und dies hier ist weit besser für dich geeignet und der Besitzer braucht es sicher nicht mehr.“ Luthien schaute daraufhin sehr feierlich, bedankte sich bei seinem Meister, aber dachte „Mein Grimoire, wirklich? Ein Buch?“.  
Er legte sich daraufhin die Kette mit dem Buch um den Hals und es schrumpfte auf die Größe eines Kartenspiels.
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Luthien, Throal und mehr (Spoiler) Empty Heimat und Abreise

Beitrag  Gragnathor Mi Nov 14, 2018 1:51 am

Luthien schlug die nächste Seite seines Grimoires, "Dala Khanis Archiv", auf. Die Geschichte der kleinen Zauberschule war kurz aber dennoch beeindruckend. Es machte ihn Stolz ein solches Buch als Grimoire sein eigenen nennen zu dürfen. Mittlerweile durfte Luthien seinem Meister als ausgebildeter Geisterbeschwörer folgen. Hargoth nahm Luthien nun auch ab und an auf seine Reisen im Auftrag des Auges mit, wobei sie nicht nur einmal in scheinbar aussichtslose Situationen gerieten, die sie jedoch im Team meisterten. Die Gelegenheiten sich Luthiens nicht ganz feinen Fertigkeiten zu bedienen führten bei ebenso vielen Aufträgen zum Erfolg, wie die Fähigkeiten seines Meisters den Leuten "seine Autorität zu vermitteln". So verschafften sich die beiden mancherlei Dinge, die nicht selbstverständlich zu bekommen waren.
 
Durch diese Aufträge und seinen Dienst für das Auge Throals als Sammler von Informationen kam Luthien zu einem guten Ein- und Auskommen und es geschah nur noch sehr selten, dass er sich gewahr wurde wie viele Jahre mittlerweile vergangen waren, seit er Tauweiden verlassen und den Kontakt zu seiner Heimat abgebrochen hatte. Außerdem machte ihm seit geraumer Zeit Meruna, eine Elfe, die ihr Studium zur Magierin bei Miranda mit Bravour meisterte, schöne Augen. Sie traf ihn sehr häufig "zufällig" in der Bibliothek oder lieh sich Bücher aus, bei denen sie zu wissen schien, dass Luthien sie früher oder später suchen würde, wodurch er sie wohl oder übel aufsuchen musste, um sie darum bitten zu können das Buch zu haben. Luthien ging dieses Verhalten unglaublich auf die Nerven aber mit der Zeit spürte er, dass er es heimlich genoss sie aufzusuchen, sie lächeln und erröten zu sehen und selbst mit klopfenden Herzen vor ihr zu stehen. Als sein Meister ihn fragte ob er Angst habe war Luthien ein wenig eingeschnappt.  

So kam es kurz danach, dass sich Meruna und Luthien in der Bibliothek trafen und er ihr unumwunden zu verstehen gab, dass er ihre Anwesenheit genoss und es sehr toll fände, wenn sie sich öfter sehen könnten und ab und an auch auf einen Becher Wein oder Bier in die Taverne "zum Glück" gehen würden. Dies führte zum ersten Kuss hinter einem Bücherregal der Großen Bibliothek. Seitdem wurden diese Momente immer häufiger, so dass diese Bücherregale zu ihrem Ort wurden. So kam es, dass die beiden zwischen Kulturellen Abhandlungen, Nachschlagewerken über die Wesen Barsaives und Stadtführern ihr erstes Mal beieinander lagen. Es passierte als spät abends, weit nachdem die Bibliothek für die Öffentlichkeit geschlossen hatte, beide noch Dinge für ihre Meister zusammentrugen und sich danach an ihrem Ort verabredeten. Die Bibliothek war leer und die wenigen Angestellten, die in der Bibliothek ihre Schlafstatt hatten waren weit im hinteren Teil des Gebäudes, so hatten die beiden die Bibliothek für sich. Es eskalierte als sie Luthien lange und intensiv küsste und ihn dann fordernd zu sich heranzog. Luthien konnte nicht widerstehen, denn er erkannte in ihr die Frau, nach der er sich sehnte und die in ihm den Mann weckte, der er sein wollte. Es dauerte nicht lange, war aber sehr intensiv und beide waren völlig außer Atem. Von da ab dauerte es nicht lange bis Luthien Meruna auch in seine Stube einlud.  
 
Daraufhin versuchte Luthien hastig aufzuräumen und fand in einem Stapel Papiere seine alten Aufzeichnungen über Theorien zum Ritual des Heldengedenkens und ein paar Vorlagen für Briefe, die er in der Zeit vor seiner Ausbildung an Preyrin geschrieben hatte. Er blieb daran hängen und schaute sich die Aufzeichnungen an. Er lachte über einige krude Theorien zu Themen, die er heute um einiges besser verstand. Aber die Erinnerung an die Abende bei Preyrin brachten ihm ein Gefühl von Heimweh. Er sah sich um, fand nach kurzer Suche in einem anderen Stapel ein Bündel mit den Antworten Preyrins und lass sie alle nochmals durch. Als er den letzten Brief durchgelesen hatte fragte er sich, wo denn der Brief war, der damals Grund für ihn war den Kontakt abzubrechen.
Mittlerweile hatte er aus 3 Stapeln auf der Kommode und dem Schreibtisch mindestens 7 neue auf dem Boden gemacht. Als er die letzten beiden Briefe in einem anderen Stapel fand las er beide und war wie vom Donner gerührt. Er dachte sich nur "Oh ihr Passionen. Ich naiver, unwissender, nichtsahnender Narr. Warum? Preyrin du alter Dickkopf, du schaffst das nicht allein! Von wegen ihr kommt ohne mich aus, es war schon immer dein Plan mich weit weg zu wissen nicht wahr Preyrin?! Aber nicht, weil du mich loshaben wolltest! Sondern weil du mich schützen wolltest!" Luthien wurde bei diesem Gedanken unglaublich traurig und betroffen. Er lass sich die Korrespondenz immer und immer wieder durch und spürte wie Scham und Reue in ihm aufkamen und ihren unbarmherzigen Griff um seinen Magen legten. Er versuchte seine im Zorn geschriebene Antwort wieder zu rekonstruieren und stellte sich vor, wie hart diese Preyrin getroffen haben musste.  
Das Klopfen von Meruna warf Luthien in eine kurze Schockstarre. Er zog sich, wie er es gelernt hatte, trotzdem nach oben und öffnete die Tür; Angst durfte nie die Oberhand gewinnen. Meruna war sichtlich überrascht und besorgt als ein Tränenüberströmter und gespenstisch ruhig wirkender Luthien, mit toten Augen, ihr die Tür öffnete.  
„Luthien! Liebster was ist passiert?“ war das einzige was sie sagte als sie ihn in ihre Arme nahm und sich mit ihm auf das Bett setzte.  
Nach einem Moment der Stille fing Luthien an zu erzählen. Am Anfang von Preyrin und wieso er hierhergekommen war. Als Meruna behutsam Fragen stellte um die Zusammenhänge zu verstehen, erzählte Luthien ihr auch von Tauweiden, alles an das er sich noch erinnern konnte. An den Abend als ein Biest über seine Eltern herfiel bis hin zu den Schönen Jahren bei Onkel Preyrin, der ihm Lesen, Schreiben und so vieles Mehr beigebracht hatte. „Preyrin“, dachte Luthien „Bitte alter Mann vergib mir“. Meruna streichelte Luthien durch die Haare und las nun selbst die Briefe. Sie schlug Luthien vor doch wieder einen Brief zu schreiben und ihn persönlich hinzubringen. Luthien war überrascht und lächelte wieder als er daran dachte, dass er die alten Hügel, das Gras, die Bäume und den alten Mann wiedersehen würde. Meruna seufzte ein wenig bedrückt.  
In den folgenden Wochen arbeiten beide daran Luthien für die Reise vorzubereiten und die verbleibende Zeit vor seiner Abreise gemeinsam zu genießen.  
 
Luthiens Reisetermin rückte näher, als ihm Billa, ein Lehrling aus der Bibliothek, der ein äußerst intelligenter Typ und Luthien seit ein paar Jahren auch guter Freund war, einen Stapel mit Nachrichten brachte, die Luthien nach weiteren Informationen durchforsten sollte. Billa war es höchstwahrscheinlich auch gewesen, der Meruna damals die Tipps gab welche Bücher sie vergreifen sollte um Luthien zu sehen. Luthien machte sich unwillig an die in seinen Augen sinnfreie Arbeit, die Korrespondenz des Auges und Anfragen aus allen Sprengeln und Gemeinden zu durchforsten, als sein Blick auf eine ihm sehr bekannte Handschrift fiel. Dem Brief war eine Notiz beigelegt auf der stand, dass bereits eine Truppe Kundschafter ausgesandt wurde um diesen Fall zu untersuchen. Er las den Brief in hastigen Zügen durch, kein Zweifel Preyrins Handschrift. In Tauweiden sei ein jährliches Ritual sabotiert worden und dadurch sei nun ein Dämon im Begriff aus einem nahen Kaer auszubrechen. Das Heldengedenken! Luthien wurde kurz schwarz vor Augen. Der Gedanke "Oh Scheiße, ich habe zu lange gewartet" manifestierte sich in seinem Kopf.  
Luthien verlor keine weitere Zeit und rannte zu Meruna. Sie war sichtlich überrascht, es war nicht üblich, dass er sie so direkt bei der Arbeit störte. Dies zog Luthien auch einen missbilligenden Blick von Meisterin Miranda zu. Luthien gab Meruna den Brief und auch sie zog die Luft scharf ein sie entschuldigte sich bei ihrer Meisterin, die nun neugierig wurde. Meruna sagte im gehen zu Luthien "Du musst sämtliche Sachen packen, die du für einen Marsch benötigst". Als sie bei Ihm in der Stube ankamen sah sie, dass sein Kettenhemd, Helm, Handschuhe, Hosen, Armschienen, Infanterieschild und Streitkolben schon bereitgelegt und sein Rucksack mit allem Notwendigen gepackt waren. Diese Sachen hatte Luthien sich vom Erlös seiner Aufträge mit Meister Hargoth besorgt. Sie bestand darauf, dass er noch zusätzlichen Proviant brauche und vergewisserte sich, dass beide von Luthiens Leuchtquarzen eingepackt waren, der eine war ein möglichst helles weißes Licht, der andere leuchtete nicht mehr als schwaches Mondlicht. Als er seine Stiefel angezogen hatte, nahm Meruna sein Gesicht in beide Hände und drückte ihm einen Kuss auf Nase und Stirn.
Luthien und Meruna machten noch einen kleinen Umweg über Merunas Zuhause, hier eröffnete sie ihm, dass sie ihm ihr Pferd lieh. Eine brave Stute, die Luthien heil zurückbringen sollte. "Sie ist schnell, wenn alles dort den Bach runter geht springst du auf ihren Rücken und sie trägt dich wie der Wind zu mir zurück". Luthien wurde schwer ums Herz, denn er liebte Meruna. Und auf einmal verstand er warum sein Meister Miranda so auf seiner Nase herumtanzen lies, wo er doch Andere beim kleinsten Anschein, dass seine Autorität untergraben werden könnte schon mit Furcht erfüllte und davonjagte.
Beide liefen noch zusammen zum Markt und kauften Proviant für Luthien.

Am Stadttor nahm Meruna Luthiens Stubenschlüssel entgegen und nahm Luthien noch das leichtfertige Versprechen ab heil zu ihr zurück zu kommen, das Luthien Ihr mit einem Lachen und mit dem Zusatz „und wenn nicht dann komm ich trotzdem zu dir zurück, auch wenn du mich dann nicht mehr bemerken wirst“, gab. Meruna antwortete wie immer darauf „buuuhhh hörst Du bitte mit diesen Gruselgeschichten auf, da läuft es mir eiskalt den Rücken herunter". Sie küssten sich, Luthien blickte sie ein wenig beschämt an und entschuldigte sich bei ihr, dass seine Abreise so unerwartet geschehen musste. Sie lächelte und küsste ihn nochmal flüchtig, zuckte mit den Schultern, hielt die Schlüssel hoch und sagte lachend "Ach, jetzt hab ich doch alle Zeit der Welt herumzuschnüffeln und mich bei dir einzuquartieren".  
Sie versprach ihm noch Ranrujk, Meister Hargoth und ihrer Meisterin Miranda Bescheid zu geben und Ihn für die Nächsten Wochen oder Monate zu entschuldigen.  
 
So machte sich Luthien nach 8 Jahren auf zurück nach Tauweiden. Er war nun 24 Jahre alt und ein gut ausgebildeter Geisterbeschwörer, der schon einige Reisen auf dem Buckel hatte.  
Wenn er ankommen und sehen würde, dass die gruppe vom Auge schon alles erledigt hätte würde er Preyrin einen schönen Gruß sagen und ihm eine Freude machen, indem er seinem Vater zeigen würde was der noch wissen musste. Das war das Mindeste nach allem was er ihm angetan hatte. Ein Gedanke schoss Luthien in den Kopf als er die Abzweigung von der Großen Handelstrasse in eine mehr oder weniger Schotterpiste nahm. "Was ist, wenn alle mich für tot halten?"
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