Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Die Jahre vor der Rückkehr

Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty Die Jahre vor der Rückkehr

Beitrag  Gragnathor So Aug 05, 2018 2:48 am

Verloren:
Am 5. Geburtstag wurde Luthien von Ratoph, seinem Stiefvater geweckt, er solle der Tradition entsprechend die Dielen schrubben, denn es gehöre sich nicht an seinem Geburtstag in einem dreckigen Haus zu feiern. Luthien dachte wie immer, wenn sein Stiefvater sein scherze mit ihm trieb "Du und deine Tradition! Wenn ich groß bin werd ich es euch nochmal zeigen was mich die Tradition und du kann". Ratoph ging derweil wieder schlafen zufrieden dem kleinen Bastard eine reingewürgt zu haben. "Der wird nie ein hochnäsiges Arschloch, dafür sorge ich!" war der Gedanke der Ratoph Jedes Mal durch den Kopf ging, wenn er Luthien eine reinwürgte.

Luthien schrubbte müde und verzweifelt, dass sein Geburtstag schon das zweite Mal so schlimm anfing. Nach ungefähr 20min bekam Luthien ein beklemmendes Gefühl der Erwartung. Er hatte das Gefühl irgendetwas würde passieren und dieses Gefühl verstärkte sich je näher das Morgengrauen kam. Was war das? Er lauschte in die Stille... und plötzlich hallten Entsetzensschreie und Gebrüll durch das dunkle Vormorgengrauen. Luviel, Luthiens Mutter, torkelte schlaftrunken aber zielstrebig aus dem Schlafzimmer auf Luthiens Bettstatt zu, nur um sehr überrascht ihren Jungen mit Angst im Gesicht auf den Boden kauernd zu sehen, einen Putzlumpen noch in der Hand. In diesem Augenblick hämmerte jemand heftig an die Tür rief mit einer vor Panik verzerrten schrillen Stimme "Schnell... Untertalheim… es kommt ... Dschungel!"  Luviel vergeudete wertvolle Minuten, in dem sie den mittlerweile wieder fest schlafenden Ratoph, der den ganzen Tumult verschlafen hatte, weckte.
Ratoph wankte zur Tür und schloss sie auf. Draußen sah und roch man das tosende Feuer untermalt von schrillen Entsetzensschreien Unglücklicher die wohl gerade den Flammen zu Opfer fielen... oder schlimmeres, denn es war zwischenrein auch tiefes gewalttätiges Fauchen zu hören das hier und da durch Schmerzensschreie unterbrochen wurde.

Alle 3 rannten hinaus auf die Felder, Richtung Untertalheim, einige Nachzügler vor und hinter Ihnen. Luthien stolperte über die Wiesen, denn die Gräser und das Gestrüpp waren zu hoch für seine kleinen Beine. Als Luviel das sah drehte sie um und nahm Luthien auf die Arme und rannte wie eine Besessene los, denn sie hatte eine Bestie gesehen die sich gerade auf 2 Nachzügler, das Ehepaar Trethol, stürzte. Ratoph hatte, bis jetzt besinnungslos über die Felder rennend, einen weiten Vorsprung und stoppte erst abrupt als ein nasses Klatschen und reißen hinter ihm zusammen mit den ohnmächtigen überraschten Angst- und Schmerzensschreien der Trethols zu hören war. Ihm wurde gewahr, dass Luviel und Luthien schon zu weit hinter ihm zurück lagen und Luviel ihn in Panik zu Hilfe rief. In diesem Moment rannte er Ihnen, in einem unüberlegten und für Ihn unüblichen Anflug von Heldenmut, entgegen. Er trat der Bestie genau in dem Moment entgegen als er mit Luviel und Luthien auf gleicher Höhe war und wurde zusammen mit Luviel und Luthien von der Bestie mit Klauen und Zähnen zu Boden gerissen. Luthien verlor durch den Sturz die Besinnung und merkte nicht mehr, wie er durch den Fall in eine kleine Mulde gedrückt wurde und der Körper seiner Mutter, der durch die Bestie zerfetzt wurde ihn vor demselben Schicksal verschonte. Die Bestie ließ erst von Luviels und Ratophs Leichen ab und verschwand im Dschungel als die Sonne in einer wunderschönen Morgendämmerung aufging.
So starben Luviel und Ratoph, wie so viele andere Tauweidner vor und nach ihnen.


Zuletzt von Gragnathor am So Nov 04, 2018 9:39 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gragnathor
Gragnathor

Anzahl der Beiträge : 44
Anmeldedatum : 16.06.18

Nach oben Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty Entdeckung und Aufbruch in ein Neues Leben

Beitrag  Gragnathor So Aug 05, 2018 3:36 am

Nachdem die Sonne die Bestie in den Dschungel vertrieb wurden Suchtrupps aufgestellt, die nach Überlebenden suchten. So ergab es sich das ein Suchtrupp Luthien, über und über mit Innereinen, Blut und Dreck beschmiert, unter der Leiche Luviels fanden, ohne eine ernsthafte Verletzung. Luthiens lebloser Körper wurde daraufhin zu Preyrin gebracht, der als einziger Verwandter und Eingeweihter der Herkunft Luthiens diesen adoptierte. Die schwere Zeit der Heilung von körperlichen und psychischen Schmerzen wurde durch Preyrin dadurch gelöst, dass Preyrin Luthien das Lesen am Bett beibrachte.

Onkel Preyrin schaffte es die Gedanken Luthiens vom grausamen Tod seiner Eltern abzubringen und diese auf positivere Dinge zu richten. Nachdem Preyrin Luthien aus dem Bett brachte und ihm neuen Lebensmut einflößte förderte und forderte er seinen neuen kleinen Sprössling und die Tage wurden zu schönen Tagen, diese dann schnell zu Wochen, diese wieder Monaten und bald waren nicht nur seine Eltern vergessen sondern auch Tehereth, und der Eifer des Lesens und Lernens nahmen Luthien komplett ein. Mit 7 konnte er fließend Zwergisch und Sperethiel lesen und wurde von Preyrin in das lesen der Schreibart des alten Theranisch eingeweiht. An seinem 8 Geburtstag nahm Preyrin Luthien die Bücher weg und eröffnete ihm, dass er nun das Schreiben lernen sollte, und Preyrin bei der Verwaltung und Konservierung des geretteten Buchmaterials des alten Kaers helfen sollte. Dies war für Luthien der glücklichste Tag, denn nun war er nicht mehr nur der passive Teil eines Buches und auch kein gefühlter Klotz an Preyrins Bein, sondern ein aktiver und gestaltender Teil für eine wichtige Aufgabe. Er durfte schließlich nun Bücher abschreiben. Preyrin lehrte ihn auch kleinere Verantwortungen für Veranstaltungen zu tragen, wie man Helfer und die Gäste dort beschäftigt hält, sich Auszudrücken, mit der Menge zu reden, ihr Interesse zu gewinnen und sie hier oder dort hingehend zu beeinflussen.

Anschluss an die Kinder in Untertalheim bekam er nicht, weil diese Schnell lernten, dass Luthien immer dachte alles besser zu wissen und noch schlimmer, vieles auch besser wusste. Er hatte die Angewohnheit immer die Spiele bestimmen zu wollen. Diese sollten nach den Regeln in seinem Kopf abzuhalten sein und er akzeptierte keine Regelbrüche, die aus Selbstsucht entstanden, sondern nur welche die das Spiel für Alle bereicherten. Wirklich den Anschluss an die Kinder verlor er als den Kindern das Vorschreiben ihrer Spiele zu viel wurde. Sie zogen ihn immer häufiger auf und verspotteten Ihn bis eines Abends Luthien sich aus Frust und Enttäuschung bei Preyrin ausheulte und über die Sinnlosigkeit die Welt für alle gerecht gestalten zu wollen philosophierte. Preyrin lehrte ihn darauf alle so zu akzeptieren wie sie sind und erzählte ihm von den Schicksalen, die alle selbst tragen müssen. Dass Luthien nicht die Last aller Welt zu tragen habe und jeder seine eigenen Konsequenzen und auch seine eigenen Entscheidungen zu treffen und zu tragen habe, außer ein Dämon mische sich ein da kann dann niemand was dafür. Von da ab wurde Luthien von einem Tyrannenherrscher des Spielplatzes zu einem sehr gewieften Übeltäter. Er übte sich in morbiden Scherzen, wie z. B. Tote Kröten in die Haare von eitlen Mädchen fallen zu lassen, Kleine Schläger über gespannte Schweinedärme stolpern und in Innereien/Mist/etc. fallen zu lassen, persönliche Spielzeuge, geraubte Gegenstände oder Kleinode von Raufbolden und Kleinen A.... zu "besorgen" und diese in Sickergruben Ställen oder Misthaufen wieder auftauchen zu lassen. Dadurch wurde er sehr schnell zum ungeliebten und unterschwellig gefürchteten Außenseiter unter den gleichaltrigen Kindern. Das machte Luthien aber nichts aus, denn Preyrin lehrte in durch das aufgetretene Interesse an der Geschichte des alten Kaer einige Bruchstücke aus seiner nie abgeschlossenen Lehre er erzählte ihm wie der Dämonen ausgesehen hatte, lehrte ihn Dinge über Rituale die er zum Teil oder in Gänze verstand und von der Alten Welt vor der Plage. Durch immer fundierteres Wissen über Ritualabläufe und Kulturelle Traditionen von Tauweiden (die Luthien immer mehr als Fesseln für schwache Geister und ambitionslose Schafe verstand, mit Ausnahme des Heldengedenkens das wie ihm Preyrin beibrachte die hochwichtigste Tradition von Tauweiden war), wurde es viel interessanter mit älteren, bis zu den Ältesten Gemeindemitgliedern zu reden und sie erzählen zu lassen, wie alles war und kam. Das verhalf Luthien schon in jungen Jahren zu dem Ruf ein ernstzunehmender Gesprächspartner zu sein.

Mit 14 durfte Luthien, Preyrin das erste Mal bei kleineren Gemeindefesten (Namenstagen, Trauungen und dergleichen) als Ansager vertreten. In den folgenden Wochen Disputierten Luthien und Preyrin über die Abhandlungen zur Ritualmagie und Dämonologien und ähnliches. Ab diesem Moment ertappte sich Preyrin dabei, dass er in Luthien nicht nur einen Zögling, sondern einen vollwertigen Nachfolger seiner selbst sah. Preyrin weihte Luthien immer weiter in seine Rolle und Aufgaben in Tauweiden ein, und sie kamen öfter auf Preyrins Theorien zum Heldengedenken zu sprechen, und darauf, dass nicht mal Preyrin selbst genau wusste, wie alles funktionierte. Sie waren sich einig, dass sie nach Antworten suchen mussten. Sie durchstöberten sämtliche Aufzeichnungen, die bei der Flucht aus dem alten Kaer gerettet werden konnten und zogen Bücher zurate, die Flynn gelegentlich aus der throalischen Bibliothek mitbrachte. Aus Verdruss ob des zähen Fortschritts und Mangels an Informationen wurde Luthien immer frustrierter. Es wäre doch so viel einfacher, wenn man direkt diejenigen fragen könnte, die es wissen müssten, am besten den Urheber selbst. Luthien meinte das natürlich nur rhetorisch, doch Preyrin begann wohl die Möglichkeit zu sehen, dass Luthien die Ausbildung zum Geisterbeschwörer, die er selbst nie zu Ende bringen konnte, weiterführen und vielleicht sogar abschließen könnte. Luthien und Preyrin versuchten sogar mehrmals Preyrins alten Lehrmeister, den großen Helden Jera Kadriss, zu beschwören. Dies gelang allerdings nie.
Nach 1 weiteren Jahr war alles gelesen und zerlegt, alles zerredet und diskutiert mit dem Ergebnis, dass viel Halbwissen vorhanden war, aber zu wenig zum Heldengedenken und wie genau es die Gefahr bannte. Also gab Preyrin dem Schicksal nach, denn wie es so schön in Tauweiden ist "So ist es nun mal". Luthien hingegen wurde ungeduldig und wandelte in einer nie gekannten Unrast umher, fragte Preyrin und andere Älteste nach Orten wo viel Wissen über Dinge vorhanden sein könnte. Luthien bekam hin und wieder Informationen über den schon in die Jahre gekommenen Händler Flynn Morris über seine Reisen in die Große Stadt Throal. So versuchte Luthien Preyrin davon zu überzeugen, dass Luthien sich auf den Weg dorthin machen sollte, um die sagenhaften Bibliotheken zu besuchen und eventuell eine Lehre als Gelehrter anzustreben. Das kam für Preyrin nicht in Frage, denn Luthien war noch weit vor der Elfischen Volljährigkeit und somit nach der Tradition nicht bereit für eine solche Reise, geschweige denn für die Lehren der Magie. Schließlich musste Luthien erst noch Erwachsen werden und womöglich erst noch die Ersten Abschnitte im Rad des Lebens erleben und meistern.

Das führte zu einem großen Streit zwischen Luthien und Preyrin, der darin mündete das Preyrin versuchte Luthien von den Büchern fernzuhalten und ihm das Waffenhandwerk und die Fertigkeiten eines Überlebenskünstlers beizubringen, zum Beispiel von anderen "verlorene" Dinge in seiner eigenen Tasche wiederzufinden, gegen jede Widrigkeit Feuer zu entfachen, sich zu verstecken, unbemerkt zu bewegen, zwischen Essbarem und nicht Essbarem  in der Wildnis zu unterscheiden und dieses zuzubereiten. Für das was Preyrin Luthien nicht selbst beibringen konnte, suchte er ihm in der Gemeinde einen Lehrer. Luthien grollte Preyrin, dass dieser ihn von viel wichtigeren Dingen wegzuzerren versuchte. Dennoch sah er ein, dass diese Fertigkeiten ihm durchaus nützlich sein könnten. Und nachdem Preyrin Luthien zum Dorfheiler Marek brachte, damit er ihm die Herstellung einer schlichten Heilsalbe für Wunden zeigen konnte, war Luthien überzeugt, dass er genügend wisse um endlich auf die Reise nach Throal zu gehen. Er konnte nun passabel mit dem großen Rundschild und Streitkolben umgehen, diesen selbst mit einem mit Steinen beladenen Rucksack noch schwingen und den Rucksack auch schnell abzustreifen um ordentlich kämpfen zu können. Er konnte unbemerkt und ungesehen bleiben, konnte sich kleinere Dinge aneignen ohne geschnappt zu werden, konnte sogar ohne Essen in der Wildnis überleben. Somit hatte er doch sämtliche wichtigen Kenntnisse darüber auf einer Reise in die Wildnis zu überleben. Darum sammelte Luthien Ausrüstung indem er Marek, dem Heiler ein paar Monate zur Hand ging, da dieser viel damit zu tun hatte seiner Tochter Fertigkeiten beizubringen. Mit den Aufgaben kam er über kurz oder lange zu jedem von dem er seine Ausrüstung bekommen könnte, und bereitete sich innerlich und Ausrüstungstechnisch auf seine "Flucht" vor, die er dachte geschickt vor Preyrin verheimlicht zu haben.


Zuletzt von Gragnathor am Sa Sep 29, 2018 3:43 pm bearbeitet; insgesamt 9-mal bearbeitet
Gragnathor
Gragnathor

Anzahl der Beiträge : 44
Anmeldedatum : 16.06.18

Nach oben Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty Ein erwarteter Abschied

Beitrag  Gragnathor Fr Sep 21, 2018 1:32 am

Preyrin wusste das etwas irgendwas mit Luthien nicht stimmte und dieser seit dem Streit an Irgendetwas arbeitete. Er hoffte er könne dem Jungen ausreden schon so jung nach Throal zu reisen, aber wie ihn Luthien schon bei ihrem Streit erinnerte, war er nun mal nicht sein Vater. Also tat er was er konnte um ein Auge auf Luthien zu werfen und ihn zumindest auf eine so gefährliche Reise vorzubereiten. Seine Befürchtungen wurden bestätigt, als Marek auf Preyrin zukam und ihn fragte warum sein Sohn für seine Hilfe eigentlich von den anderen mit Reiseausrüstung entlohnt werden wollte. Ein paar Tage später fand Preyrin unter Luthiens Bettstatt ein paar schwere Stiefel, einen Rucksack, einen Tornister mit frischem Papier, das Luthien sich aus der Papiermühle besorgt haben musste, ein gutes Messer, Handschuhe, einen Reiseumhang und mehrere Versuche eines Abschiedsschreibens. Preyrin zerbrach fast sein Herz, und er wurde stiller und grüblerischer. Er hoffte das Luthien noch von seinem Plan absehen und ihn ins Vertrauen ziehen würde. Er konzentrierte sich darauf Luthien in seinen Lektionen zu zeigen, dass er noch nicht bereit war, war aber sehr überrascht Luthien dabei nicht aus der Ruhe bringen zu können. So blieb der große Konflikt, der zum reinen Tisch machen nötig gewesen wäre, aus. Luthien war sehr aufgeregt und merkte nicht das Preyrin, anders als Luthien es gewohnt war, nicht mit ihm lernte und schimpfte, sondern eher abwesend schien oder Luthien nur sanft tadelte. Er wollte 1 Tag vor Flynns Reise aufbrechen um schon ein gutes Stück des Weges hinter sich zu bringen und eher wie zufällig Flynn begegnen um seine Chancen in einem Stück nach Throal zu kommen zu maximieren. Noch saß Luthien über dem Abschiedsschreiben, das er Preyrin gerne hinterlassen wollen würde. Das musste noch fertig werden.

Preyrin indessen kam zu dem Entschluss das er Luthien wohl oder übel ziehen lassen musste, aber wenn dann mit gefüllten Vorräten und mit einer angemessenen Ausrüstung. Er bereitete den Streitkolben mit dem Luthien trainierte vor, ebenfalls einen gehärteten Lederharnisch, Leder Armschienen und einen großen Rundschild. Dazu zwei Taschen für Proviant und die Abschrift einer Ortsbeschreibung von der "Stadt Throal" auf Basis der Erfahrungen von Flynn. Ebenfalls legte er seine persönlichen Notizen über seine Ausbildung zum Geisterbeschwörer bei. Er redete außerdem mit Flynn, ob er Luthien mit nach Throal nehmen würde, weil dieser in Throal sein Glück versuchen und wichtige Dinge in Erfahrung bringen wolle, was wohl ein Längeres Studium beinhalte.

Kurz nach dem Heldengedenken setzte er sich mit Luthien hin und erzählte ihm viele Legenden und Geschichten wie er es getan hatte als Luthien noch ein kleiner Junge war. Luthien erinnerte sich an viele dieser meist harten und doch schönen Geschichten, die zu einem Teil Tauweidens und dieser Welt, die er bald hinter sich lassen wollte, gehörten. Luthien versuchte immer noch ein paar kleine Dinge zusammenzukratzen, ein Stahl für den Feuerstein, eine Nähnadel und Garn, Polierfett um Metallgegenstände zu warten und rostfrei zu halten und ein wenig mehr. Er übte sich weiter in der Heilkunst bei Marek und mit dem Streitkolben und seinem Übungsschild. Er übte seine Gegenstandsübertragungsfertigkeiten mit Preyrin und fragte sich nicht warum Preyrin immer leutseliger über viele Dinge von früher redete und in ihm ein paar glückliche Kindheitserinnerungen wach rief. Zum Beispiel als die Frau des Schmieds mit Holzscheiten in eine seiner Stolperfallen tappte mit der er eigentlich ihren Sohn bestrafen wollte. Preyrin war damals bestürzt. Oder als er von Preyrin erwischt wurde wie er der eingebildeten Tochter des Bäckers die Puppe stahl, das war ein Donnerwetter. Wie er mit einem Buch auf der Weide lag und die Sonne auf sein Gesicht scheinen ließ und den Wundervollen blauen Himmel sah und wünschte er könnte fliegen wie die Schiffe die in den Büchern ab und zu vorkamen oder wie ein Schatten oder Geist der völlig über Dinge wie Schwerkraft erhaben war. Oder als er vom Schlachter vermöbelt wurde, weil der Luthien beim Klauen von Schlachtabfällen erwischte. Oder wie er das erste Mal von Dämonen und Riten gelesen hatte und fasziniert und abgestoßen war von dem Gedanken des Opferns und des Gewinnes.

Und so verstrich die Zeit und Flynn bereitete sich langsam auf seine Reise nach Throal vor. Luthien wurde 16 und Preyrin schenkte ihm einen Kohlestift und ein kleines Gebundenes Buch mit den Worten "falls Luthien jemals nicht Zuhause am Schreibtisch sitzen könnte, könne er hier hineinschreiben." Hier bemerkte Luthien das erste Mal, dass Preyrin sehr mit den Tränen zu kämpfen hatte und fragte sich ob Preyrin irgendetwas ahnte. 3 Tage vor Flynns Abreise nahm Preyrin Luthien mit in die kleine Bibliothek und fragte Luthien über Inhalt und Bedeutung der Bücher, die dort standen aus. Er fragte nach Zusammenhängen und nach Grundlagen. Und nachdem Luthien ihm überrascht ob dieser jüngsten wundersamen Anwandlung Preyrins die Richtigen Antworten gab, wurde er herzlich von Preyrin umarmt. Preyrin weinte und wünschte Luthien alles Glück der Welt, er solle Heil in Throal ankommen und Ihm auch ja schreiben. Luthien, ertappt und in Schockstarre, wurde von seinem eigenen Schamgefühl überrollt, was hatte er dem Mann, den er Vater nannte antun wollen in dem er bei Nacht und Nebel ins Ungewisse rennen wollte, ohne seinen Segen. Nun weinte auch Luthien und so lagen sich Vater und Sohn minutenlang in den Armen. Preyrin erkannte, dass Luthien nicht erwartet hatte aufzufliegen und lachte nachdem er schon eine Weile lautlos geweint hatte laut auf. "Denkst du, du könntest unter meinem Dach, deinem Onkel/Vater etwas verheimlichen?" Luthien lachte ebenfalls und kam sich wie ein dummer Schuljunge vor, der bei einem besonders dämlichen Scherz aufgeflogen war.

Die nächsten 2 Tage redeten Preyrin und Luthien über die Reise, die möglichen Gefahren, Throal und das, was sie zu wissen glaubten über diese Große Stadt. Preyrin war erstaunt wie genau Luthien sich auf das Ungewisse vorbereitet hatte. Am Letzen Tag übergab Preyrin Luthien die Vorbereiteten Dinge und bläute ihm ein erst seinen Kopf zu benutzen bevor er handelte. Dazu bekam Luthien ein kleines Säcklein mit 1 Goldmünze und 10 Silbermünzen. Am Abend konnte Luthien lange Zeit nicht einschlafen, er war zu aufgeregt und konnte sich nicht vorstellen ohne Preyrin lernen und leben zu können.
Der nächste Morgen kam schnell. Preyrin weckte Luthien ein letztes Mal, bevor sie sich eine lange Zeit nicht mehr sehen sollten. Sie packten langsam und sorgfältig. Preyrin nahm Luthien häufig in den Arm und scherzte um den Abschied nicht mit Tränen zu belasten. Luthien bekam ein beklemmendes Gefühl und er musste sich innerlich entscheiden ob er nicht wirklich alles wofür und worum er die letzten Jahre gekämpft hatte sein lassen sollte, und ein Glückliches Leben mit Preyrin leben sollte, mit einem Liebevollen und Gerechten Ziehvater. Bis ihn ein Ungeheuer oder das Alter holten. Oder aber er zieht hinaus und erkundet die Welt und versucht sie besser zu machen wie einst die Helden. Als er noch so zerrissen von Preyrin zur Tür und auf den Hof von Flynn geführt wurde kam in Luthien das Gefühl von Schicksal auf. Er musste gehen und sein neues Leben beginnen. Er wird ein Großer werden, oder bei dem Versuch sterben, was ja prinzipiell ein geringer Preis für sein Versagen wäre, denn Sterben ist in jedem Dinge inbegriffen. Aber niemand sollte behaupten, er hätte es nicht versucht. So setzte er sich zu Flynn auf den Bock, der aufmunternd seiner Frau und seinen 3 Kindern zuwinkte, wobei der Jüngste die Hand Großen Schwester hielt und den Daumen im Mund hatte. Preyrin nahm auch Abschied und ermahnte Luthien dazu auch ja zu schreiben wie Throal aussähe und wie es sich dort lebt und sowieso alles was er in Erfahrung bringen würde. Darauf erwiderte Flynn lachend nur "Lieber Preyrin, wenn du dem Jungen das da alles aufträgst wirst du ihn zum Romane schreiben verdonnern, auf das er die nächsten 100 Jahre nichts mehr anderes zu tun hat, und Du müsstest mich mit 20 Karren fahren lassen damit ich diese überhaupt alle nach Untertalheim bringen kann. Wir sehen uns in ein paar Wochen wieder, bis dahin ist dein Junge bei mir in guten Händen".
Und schon ging es mit Ruckeln und Knarzen los auf nach Throal. Luthien hörte erst auf zu winken als Untertalheim nicht mehr zu sehen war und ringsherum nur noch wucherndes hohes Gras, Büsche und Hügel zu sehen waren. Dann setzte er sich hin und fokussierte sich auf seinen Auftrag, der vor Ihm lag und freute sich auf die Möglichkeit Lösungen für einige tauweidnische Probleme zu finden.
Gragnathor
Gragnathor

Anzahl der Beiträge : 44
Anmeldedatum : 16.06.18

Nach oben Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty Reise und Ankunft (Throal)

Beitrag  Gragnathor Mo Sep 24, 2018 12:55 am

Den ersten Tag war die Reise recht ruhig. Flynn erzählte einige bemerkenswerte Dinge über Throal die er dort gesehen hatte und hoffte wieder sehen zu dürfen. Er erzählt über die schiere Größe der Stadt, aber Luthien scheiterte schon an der Vorstellung sich eine Stadt mit mehr als 5mal so vielen Menschen wie in Tauweiden vorzustellen. Drum ging er davon aus, dass Flynn maßlos übertrieb. Und jedes Mal, wenn Flynn Luthien dabei ertappte, dass er Flynn kritisch ansah und ihm nicht glaubte, lachte der erfahrene Händler/Reisende und sagte "Ich kanns kaum erwarten deinen Blick zu sehen, wenn du die Tore und den großen Basar siehst!".

Kurz vor Hinterhof kamen sie an einem verbrannten Hof vorbei, wobei am Wegesrand die ein oder andere zerrissene Leiche zu sehen war. Flynn war kurzzeitig entsetzt, denn letztes Mal hatte er von den hier lebenden Bauern noch ein gutes Frühstück holen können. Und in Luthien vertrieb dieser Anblick das Gefühl, dass dies nur ein längerer Ausflug war und zeigte ihm, dass er sich in einer gefährlichen Welt, in der er stets wachsam sein musste, befand. Die Leichen beunruhigten ihn nur insofern, dass er sich fragte wo das Untier war, dass das angerichtet hatte. In Hinterhof holte Flynn dann seinen Karren ab und der Rest der Reise verlief, nicht zuletzt dank Flynns Erfahrung und Kontakten entlang des Wegs, Ereignislos.

Als sie mit dem Karren der Straße nach Throal folgten war Luthien schon von der Größe der ersten Dörfer überrascht. Flynn lächelte nach den Anspannungen der letzten Tage endlich wieder und erzählte wieder hier und da eine kleine lustige Anekdote. Als sie auf eine Große Handelsstraße abbogen die direkt zu den Großen Toren von Throal führte, war Luthien zunächst überrascht. Laut den Erzählungen und Aufzeichnungen, die es bisher gehört und gelesen hatte war Throal doch eine unterirdische Stadt! Doch diese wahrlich gigantische Stadt, gefüllt mit einem überwältigenden Wirrwarr an Leuten, durch die sich ein konstanter Fluss an ganzen Kolonnen von Wagen und Packtieren schlängelte lag unter freiem Himmel! Sogar Luftschiffe waren zu sehen! Nicht hoch über den Wolken, sondern fast zum anfassen nahe! Als Flynn den vermutlich fast ohnmächtigen Gesichtsausdruck Luthiens bemerkte lachte er nur und meinte „Warts ab bis du erst Throal siehst!“ Luthien brauchte eine Weile um zu verarbeiten, dass dieser fantastische Anblick nur die vergleichsweise kleine Stadt Märkteburg vor den Toren Throals war. Flynn lenkte den Wagen geschickt durch das Getümmel hin zum großen Tor und rief ab und an einem Bekannten einen Gruß zu. Bis sie auf einmal vor den großen Toren Throals standen, die Luthien aus der Ferne noch für merkwürdig symmetrische Felsformationen gehalten hatte. Flynn bezahlte die Steuer für Waren und Einlass und fuhr auf den großen Basar zu einem Händler, mit dem er schon lange handelte. Luthien war überwältigt von der Vielzahl an neuen Bildern, unidentifizierbaren Gerüchen, unbekannten Lauten, den vielen Gassen und den Massen an schwatzenden, streitenden, handelnden und lachenden Zwergen, Menschen, T‘Skrang, Orks und Trollen als er von einer klammen Furcht des Verloren seins getroffen wurde. Er kämpfte damit die Furcht unter Kontrolle und seine Augen offen zu halten um diese Riesigen Gebäude und Säulen in sich aufzunehmen. Diese Baukunst war in seinen Augen nicht von dieser Welt. Er wurde aus der Guckerei gerissen wie aus einer Trance als Flynn verschmitzt zu Luthien sagte "So, jetzt sind wir da. Hilf mir noch beim Abladen, und Morgen bringe ich dich dahin wo du hinwillst. Hab dir doch gesagt, dass du es nicht glauben wirst, wenn du hier bist“. Luthien sagte nur "Es ist so groß und so laut und .... und so viel...“ und wurde sehr still und grüblerisch während sie Flynns Waren verstauten. Als der Wagen geleert war hatte Luthien aber einen Entschluss gefasst. Er müsse hier auf eigenen Beinen stehen, wollte von Flynn also nur eine Wegbeschreibung zur großen Bibliothek. Damit war Flynn alles andere als glücklich, aber willigte schließlich ein. Luthien verabschiedete sich von Flynn, der Luthien noch alles Gute wünschte. Post sollte Luthien bei seinem Freund hier abgeben, dieser würde die Post lagern bis Flynn sie mitnehmen könne, falls sie sich nicht eh persönlich treffen sollten. So lief Luthien los hinein in das Getümmel Throals.
Gragnathor
Gragnathor

Anzahl der Beiträge : 44
Anmeldedatum : 16.06.18

Nach oben Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty ernüchternde Bilanz

Beitrag  Gragnathor Mo Sep 24, 2018 1:33 am

Luthien versuchte sich anhand der Beschreibung die Flynn ihm gegeben hatte zurechtzufinden. Dennoch schaffte Luthien es sich, sobald er den großen Basar hinter sich gelassen hatte, hoffnungslos zu verlaufen. Er war in irgendeinem Wohnviertel, das schon bessere Tage gesehen hatte. Dennoch waren die Bauarbeiten beeindruckend. Die Straßen waren ruhiger, was eine schöne Abwechslung zum lauten Basar war. Dort traf Luthien eine Gruppe junger Leute, die fröhlich und gelassen quatschten und sich gegenseitig zeigen wollten wer der beste von ihnen sei. Diese fragte Luthien nach dem Weg zur großen Bibliothek. Die Jungs lachten und machten sich ein wenig lustig über ein verlorenes Landei aber sie sagten ihm das sie eh in diese Richtung unterwegs seien und er sie dafür zu einem Bier einladen solle, dem Luthien auch sofort zustimmte. Die Jungs brachten Luthien in den Bibliotheksdistrikt und gingen dort in eine der heruntergekommen ansässigen Tavernen. Dort wurde Luthien zuerst von einem der Jungs dazu ermutigt das berühmte throalsche Dunkle Bockbier zu probieren, natürlich mit Schuss. Dieses hochprozentige Bier, das noch mit einem guten Schuss hochprozentigen Schnaps versetzt war, zog Luthien den Boden unter den Füßen weg.

Als er wieder zu sich kam und versuchte noch herauszufinden was passiert war, kam der Wirt, der dem Betrunken Luthien noch am Abend Obdach für die Nacht gewährte mit der Rechnung. Luthien sollte 2 Gold und 9 Silber bezahlen, das war fast alles was er hatte. Erst in diesem Moment kam ihm der Gedanke, dass es in dieser Stadt nicht ganz so wie in Tauweiden funktionierte. Er bezahlte den Wirt mit allem was er hatte und versprach ihm, dass er in ein paar Minuten wiederkommen würde. Er ließ alle Sachen bei dem Wirt und ging mit den Dingen, die er verkaufen wollte los. Er schaute sich um und sagte sich, noch bin ich nicht erledigt, ich brauche meine Ausrüstung nicht mehr, die sollte mich nur hierherbringen. So ging er soweit wie er die Große Bibliothek noch sehen konnte weg um einen Trödelgeschäft zu finden, was er auch nach einigem Suchen und Rumfragen fand. Der Händler machte ihm keinen großen Preis für seine Sachen. Aber Luthien versetzte dadurch seine Rüstung, die Armschienen, das große Rundschild, und einige andere kleine Dinge. Dafür bekam er gerade einmal 12 Silber zusammen und ging damit zurück zum Wirt, der sehr überrascht war Luthien doch wiederzusehen. Er bezahlte den Wirt mit einem Zorn im Bauch. Die Kerle, die nur ein Bier auf seine Kosten bestellen wollten, hatten Ihn ganz schön ausgenommen. Luthien ging nun zur großen Bibliothek und sah schon am Eingang, dass dort ebenfalls bezahlt werden sollte. Er ging mit einer Befürchtung im Bauch dorthin und erfragte die Zutrittsgebühr, die 2 Gold betrug. Zerknirscht und niedergeschlagen ging Luthien ans untere Ende der Treppe und setzte sich hin. Er überlegte was er nun tun könnte.

Keine 2 Tage in Throal und er war defacto pleite. Er hatte sich die Reise anders vorgestellt, aber wer konnte wissen, dass ihn hier eine riesige Stadt erwartete und dass es noch schlimmere Menschen gab als damals Ratoph. Da kam Luthien eine Idee. Wenn hier so viele Menschen leben, dann kann er doch sicher irgendwo eine Arbeit finden, denn wo Menschen sind gibt es immer Arbeit. So machte sich Luthien auf die Suche. Allerdings gestaltete sich das ein wenig schwierig, denn wie er schnell feststellen musste wurde er immer nach seiner Gildenzugehörigkeit gefragt. Sobald er wusste was das bedeutete wusste er, dass er keine hatte. Dazu musste er erst Staatsbürger Throals werden. So wurde Luthien nochmal hart ernüchtert. Bis er einen alten Ork fluchen hörte, der gerade neben ihm die Treppen herunterpurzelte und beim Aufprall einen scharfen Knack und ein schmerzhaftes Stöhnen von sich gab. Luthien eilte sofort zu diesem Mann und half ihm sich hinzusetzen. Der Mann machte zwar Anstalten ihn wegzuschieben, aber Luthien schaute sich schon das Schienbein an und sagte dem Ork "Nochmal Glück im Unglück gehabt, das ist ein Glatter Bruch und sollte locker wieder heilen, wenn man es schnell richtet und sich eine ganze Weile ruhe gönnt". Der Ork war ob der Diagnose und der Tatsache der Ruhepause nicht gerade in bester Stimmung, vor allem da ihm der Schmerz langsam zusetzte. Er presste aus seinem Mund nur "Bist du abgerissener Bursche Hobbyarzt?" darauf antwortete Luthien "Ich hab in meinem Dorf schon oft unserem Heiler bei solchen Dingen geholfen und irgendwann hab ich das Alleine gekonnt, Soll ich euch stützen?" Darauf erwiderte der Ork gepresst "wenn du mich zu meinem Heim bringst dann schau ich mal was ich dir für deine Hilfe geben kann. Aber kein Wort über den Zustand, mir hat vor 2 Tagen meine Ausschankhilfe gekündigt, mein Pech reißt nicht ab!". Luthien stemmte den Ork hoch und stützte ihn beim Laufen. Es war nicht weit bis zu seiner kleinen Kneipe nahe der Bibliothek, aber in einem der hintersten Winkel einer Nebenstraße die nur mit dunklen kleinen Zubehörläden für Schreiber und andere intellektuellen Berufsklassen gespickt war. Die kleine Taverne nannte sich "zum Glück", was der Besitzer mit einer sehr zynischen Art Humor kommentierte. In der Taverne stand die Hälfte der Tische noch voll mit Krügen vom Vorabend, aber Luthien hatte in seinem Leben genug mit Orks zu tun um die Warnung seines Gastgebers nicht zu ignorieren. Luthien richtete dem Ork das Bein, der sich mit Namen Ranrujk vorstellte. Nachdem Ranrujk Luthien anwies was wo zu finden sei fragte er ob Luthien noch bitte zum Abendessen bleiben wollte und ihnen beiden etwas zu essen zubereiten könnte, wenn es ihm nichts ausmachen würde. So kamen sie während dem Essen ins Gespräch und Luthien erzählte Ranrujk was ihm in den Letzen 2 Tagen in Throal widerfuhr. Luthien schloss, dass er auf Arbeitssuche sei und auch gerade keine Ahnung hätte wo er unterkommen sollte. Dies freute Ranrujk und er bat Luthien die Stelle als seine Ausschankhilfe anzunehmen solange er wollte und dass es doch ein Wink der Passionen sei, dass sie beide sich doch an einem solchen Tag trafen als für beide doch das Pech am größten schien. Schlafen konnte Luthien in der Schankstube, was Luthien noch mehr bewog das Angebot anzunehmen. Er legte sich, nachdem er sich vergewisserte, dass der Ork gut lag, mit dem Bein alles passte und das Geschirr weggeräumt und sauber war, mit seinem Schlafsack in die Schankstube und schlief frohen Mutes ein. Er hatte zwar einige Dinge verloren aber er besaß noch 3 Silber, hatte ein Dach über den Kopf und eine Arbeit.
Gragnathor
Gragnathor

Anzahl der Beiträge : 44
Anmeldedatum : 16.06.18

Nach oben Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty besondere Gäste (Schicksal)

Beitrag  Gragnathor Mo Sep 24, 2018 3:29 am

Luthien arbeitete nun seit 4 Wochen für den Alten Ork, der es sich nicht nehmen ließ trotz seines Beines im Schankraum zu sitzen, Luthien alles beizubringen und mit den Kunden zu reden. Luthien lernte über diese paar Wochen einige Schreiber aus der Bibliothek kennen, die diese Schenke wegen ihrer heimeligen Abgeschiedenheit im Trubel Throals genossen und dort Stammgäste waren. Es waren auch einige Handwerker der umliegenden Geschäfte die hin und wieder hier einkehrten. Ansonsten war es in dieser kleinen Schenke wunderbar ruhig und angenehm. In diesen 4 Wochen lernte Luthien sich langsam in Throal zurechtzufinden und konnte nun schon zum großen Basar, um Einkäufe für Ranrujk zu tätigen, und zurück zur Großen Bibliothek finden. Luthien redete manchmal mit den Gästen und lernte dadurch mehr über throalsche Gepflogenheiten. Er hörte Geschichten über Heldentaten von Adepten in anderen Städten, von alten, neuen und wiederentdeckten Legenden und von Abenteuern aus Throal und ganz Barsaive. Er fachsimpelte mit Vorliebe mit Lehrlingen der Spruchzauberer Gilden, die nach Besorgungen in der großen Bibliothek in die Taverne kamen, um sich eine Pause zu gönnen. Während einer abendlichen Zusammenkunft von Schreibern bekam der Älteste von ihnen plötzlich während seines Lachens einen Anfall; er schnappte nach Luft während alle anderen noch auf Grund eines guten Witzes lachten und fiel abrupt nach hinten um. Luthien ging schnell zu Ihm rüber und schaute was passiert war, jedoch war der Schreiber in diesem Moment schon tot. Luthien fühlte den Puls, schaute nach anderen Dingen und kam mit einer knappen emotionslosen Feststellung heraus, die in der gespannten und entsetzten Stille wie eine donnernde Offenbarung klang "Definitiv tot!". Alle waren zutiefst erschüttert, Ranrujk war außer sich vor Angst. Nur Luthien blieb ruhig und gelassen, rief die Stadtwachen und den Leichenbeschauer, die den Toten und die Umstände des Todes aufnahmen. Ranrujk war ab diesem Moment von Luthiens gefühlter Emotionslosigkeit beeindruckt und entsetzt und fragte ihn in den ruhigen Stunden am nächsten Morgen wie er so ruhig bleiben konnte. Darauf antwortete Luthien "Ranrujk der Tod ist doch überall wieso sollte er mich also erschrecken?"

Nach 3 Monaten geschah es, dass an einem Abend, an dem nicht sehr viel los war die Türen der Schenke aufgingen und ein Mann mit furchteinflößender Aura den Schankraum betrat. Die Gespräche erstarben, die Gäste und Ranrujk waren bleich vor Furcht wer dieser Fremde bloß sein konnte. Nur Luthien wurde eigentümlicher Weise von dieser Aura fasziniert und angezogen. Luthien ging ohne zu zögern auf diesen Mann zu und fragte ihn nach seiner Bestellung und welchen Tisch er gerne hätte. Nachdem der Mann den Blick durch den Raum schweifen lies, und Luthien mit einem kleinen Lächeln zeigte, dass er die Furchtlosigkeit Luthiens bemerkt hatte und wertschätze, sagte er Luthien dass er gerne 3 Bier, 1 Kanne Tee und den Abgelegenen Tische in der hintersten Nische haben wollte. So schickte Luthien sich an schnellstens dieser Bestellung nachzukommen. Er kam zügig mit den 3 Bier und der Kanne Tee an den Tisch zu diesem Fremden. Der Fremde schaute Luthien durchdringend an und fragte wer er sei. Luthien nannte seinen Namen und dass er noch nicht so lange in Throal war. Der Fremde nickte und fragte woher Luthien kam und was er in Throal denn zu finden wünsche. Luthien fühlte eine ungewohnte Geistesverwandtschaft mit diesem Fremden und erzählte ihm von Tauweiden, seinem Wunsch in der großen Bibliothek mehr über eine bestimmte Art von Ritual und wenn möglich auch Lösungen für diverse Probleme in Tauweiden zu finden, um seinem Vater eine Bürde abzunehmen. Das nahm der Mann zum Anlass gezielte Fragen nach diesem Kaer, der Besonderheit des Rituals, seinem Vater und Luthiens Absichten zu stellen. Luthien erzählte und erzählte und bekam gar nicht mit wie schon seit mehreren Minuten 3 Personen hinter ihm standen und ebenfalls gespannt zuhörten. Als Luthien die Geschichte des alten Kaers erzählte und über das Aussehen des Dämons ansetzte, den sein Vater noch gesehen hatte, zu berichten machten sich die 3 hinter Luthien bemerkbar. Luthien zuckte vor Schreck zusammen was der Mann, der sich ihm im Laufe des Gespräches als Hargoth vorgestellt hatte laut auflachen ließ. Die 3 Personen, 2 Männer und 1 Frau, sahen aus als wären sie hohe Gelehrte, was sich nach einem kurzen gegenseitigen Hallo als zutreffend erwies. Hier versammelt saßen der Hochbibliothekar Gnollerich, ein Troll, der elfische Archäologiemeister Belesend, die menschliche Archivarin Miranda und Hargoth, ein Artefaktjäger der Bibliothek Throals. Hargoth sagte zu Luthien, dass diese Dinge hier nicht weitererzählt werden sollten und er Luthien Morgen in die Bibliothek einladen würde. Darauf erwiderte Luthien, dass er kein Geld habe um sich den Einlass zu erkaufen. Miranda lachte und sagte zu Hargoth, dass er den Eintritt in dieses erlauchte Gebäude wohl für zu selbstverständlich annehme, schrieb Luthien eine kurze Notiz auf einen Bogen Papier, faltete diesen zu einem Brief, gab ihn Luthien mit den Worten "Morgen Nachmittag zur 6. Stunde (also 2 Uhr), sei pünktlich" und nahm sich den Tee während der Rest sich ein Bier nahm und trank. Hargoth schickte Luthien weg, um seiner Arbeit nachzugehen.
Gragnathor
Gragnathor

Anzahl der Beiträge : 44
Anmeldedatum : 16.06.18

Nach oben Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty Abnabelung

Beitrag  Gragnathor Mi Okt 31, 2018 2:17 pm

Luthien las gerade in einer Abhandlung über Blutmagie und deren Auswirkung auf den Anwender als seine Gedanken abschweiften und er sich fragte wie normal sein Alltag doch geworden war, wie selbstverständlich er sich nun in diesem, mit riesigen Regalen vollgestopften, Gebäude bewegte. Er dachte zurück an das treffen in der Taverne und wie er voller Vorfreude zur Bibliothek rannte um den Termin einzuhalten.

Er kam pünktlich und erhielt ein wohlwollendes und humorvolles Lächeln von Miranda mit der Bemerkung "Na wenigstens einer der weiß, wie Uhren abzulesen sind!". Als sie dann mit Hargoth, der zu spät kam, die Vorhalle der Bibliothek betraten wurde Luthien von der Größe und Menge an Büchern quasi erschlagen. Hargoth und Miranda durchquerten mit Luthien die Vorhalle und betraten über mehrere, schwer gesicherte Türen den geschlossenen Bereich im hinteren Teil der Bibliothek. Dort angekommen nahmen sie alles auf was Luthien zu berichten hatte. Jede Kleinigkeit zum Kaer, Heldengedenkens und dem Ritual wurde akribisch diskutiert und niedergeschrieben. Nachdem Luthien für die Informationen bezahlt wurde, ging er am Abend zurück zur Arbeit in Ranrujks Taverne.

Vormittags ging Luthien nun immer in den öffentlichen Teil der Bibliothek um seine Nachforschungen voranzutreiben. Er wälzte die kostenlos zugänglichen Bücher, unterhielt sich mit Lehrlingen und Meistern und zog, wenn möglich, einige Bücher aus dem Forschungsbereich der Bibliothek, die Luthien sich mit seinen Ersparnissen ausborgte, zurate. Nach gut 3 Monaten traf er Hargoth wie schon öfters in der Bibliothek. Der erkundigte sich nach dem Stand von Luthiens Nachforschungen und war beeindruckt von dem was Luthien in der kurzen Zeit zusammengetragen hatte. Nach einer längeren Unterhaltung stellte Hargoth Luthien in Aussicht als sein Forschungsassistent in der Bibliothek anzufangen, wofür er allerdings zuerst Bürger von Throal werden sollte. Ranrujk war ein wenig traurig, lies sich aber mit dem Versprechen trösten, dass Luthien sich in seinen Freien Tagen ab und zu bei ihm blicken ließ.

Vorerst arbeitete Luthien bei Hargoth unter der Hand als persönlicher Assistent, da der Staatsbürgerschaftsprozess ein wenig dauerte. Das war nun einen Monat her. Während seiner Zeit in Throal schrieb Luthien jeden Monat einen Brief an Preyrin und traf Flynn ein paar Mal auch persönlich, um sich von ihm Neuigkeiten aus Tauweiden berichten zu lassen. Stolz schrieb Luthien nun, dass er nun in der Bibliothek arbeitete und einen äußerst fähigen Meister gefunden hatte, dem er nun zuarbeiten durfte. Und dass die Archivarin Miranda sehr zufrieden mit ihm war, da er die Chance auf Pünktlichkeit seines Meisters erhöhte. Er schickte Preyrin auch Abschriften der Ergebnisse seiner Nachforschungen zum Ritual.

2 Wochen nach diesem Brief wurde Luthien von Hargoth mit seiner eigenen throalschen Staatsbürgerschaftsplakette überrascht und direkt gebeten mit ihm zur Gilde der Geisterbeschwörer zu gehen um dort sich als Anwärter einzutragen. Sobald das geschehen war nahm Hargoth ihn sofort als seinen Lehrling auf. Dies war der bisher glücklichste Tag Luthiens. Nach 2 Wochen Ausbildung zum Geisterbeschwörer und Nachforschungen in den Archiven der Gilde schrieb Luthien seinen nächsten Brief an Preyrin mit all seinen wichtigsten und schönsten Meilensteinen der letzten Wochen. Er schrieb Preyrin auch, dass nächsten Monat doch Passionsgedenken sei und in Throal zu diesem Anlass Feiertage wären. Luthien könnte also bei Flynns nächster Rückreise mit nach Hause kommen, seine Abschriften persönlich überreichen und alle diese tollen Gegebenheiten feiern.

Als Luthien den Brief an Flynn übergab und ihm von seinem Plan erzählte gab dieser ihm relativ freundlich aber ernüchternd distanziert die Antwort Preyrins auf seinen Brief vom Vormonat. Luthien fragte sich warum Flynn nicht so begeistert war, schließlich hatte er großartiges in Throal geschafft, was selbst Flynn erkennen musste. Der Brief von Preyrin war ebenfalls nicht das was Luthien erwartet hatte. Wenig Ermutigung und schon gar keine Freude ob der tollen neuen Stelle die Luthien angetreten hatte. Wenigstens ein Dankeschön für die Abschriften hatte er erwartet, aber der Inhalt des Briefes war eher „Schön, dass du gut angekommen bist. Gib dein bestes, denk nicht zu viel an zuhause und machs dir in Throal gemütlich“, an sich für Luthien eine sehr enttäuschende Reaktion. Aber er hatte die Hoffnung, dass der Nächste Brief, der doch noch bessere Neuigkeiten enthielt bessere und freudigere Resonanz erzeugte. Ihm war auch nicht klar warum Preyrins Briefe seit Monaten sich eher abweisend lasen so als ob er Luthien davon abhalten wollte nach Tauweiden zurückzukehren, als würde Preyrin da Luthien nun nicht mehr dort war eher eine lästige Pflicht des Briefe Schreibens erfüllen. Natürlich mochte Luthien Throal aber seine Heimat war eben Tauweiden und nun fühlte er sich so ein wenig verprellt. Und er musste sich zugestehen er hatte nun auch Heimweh.

Nach einem weiteren Monat Ausbildung und Nachforschungen kam der lang ersehnte Brief. Luthien hatte seine Sachen für die Reise bereits gepackt. Flynn war wenig begeistert, dass Luthien schon mit Rucksack und Reisekleidung dastand und übergab Luthien schweigend den Brief. Luthien öffnete den Brief voller Vorfreude und war entsetzt. Preyrin schrieb ihm, dass er daheim nicht gebraucht würde und erstmal seiner Ausbildung nachgehen sollte. Er solle sich anstrengen die Erwartungen seines Lehrmeisters zu erfüllen und einfach weiter seine Abschriften Flynn mitgeben. Feiern könnte man noch ein andermal, wenn die Zeit günstiger wäre. Luthien wollte Flynn dazu bewegen ihn trotzdem mitzunehmen, aber Flynn sagte er habe keinen Platz, er würde seinen kompletten Wagen vollladen. Luthien war am Boden und in sich regte sich der Zorn. Er schrie Flynn an, dass er und Preyrin dahin gehen sollen wo der Pfeffer wächst. Luthien schrie Flynn die gesammelte Bitterkeit ins Gesicht und kein Einwand/Erklärung Flynns schaffte es Luthien aufzuhalten oder milder zustimmen. Luthien stapfte davon. Flynn verstand Luthien nicht und fragte sich wegen was Luthien solche Bitterkeit angesammelt hatte. Luthien musste doch sehen das Preyrin es nur gut mit ihm meinte, aber naja so war das halt mit Luthien er war schon immer ein Hitzkopf, er würde sich abkühlen und verstehen wie immer. Als Luthien ein paar Augenblicke später mit einem Brief auf Flynn zu gestampft kam merkte Flynn, dass Luthien immer noch brodelte, aber er nahm den Brief und verabschiedete sich von Luthien. Luthien ging ohne Gruß davon wieder in Richtung seiner neuen Heimat, der Großen Bibliothek von Throal.
Gragnathor
Gragnathor

Anzahl der Beiträge : 44
Anmeldedatum : 16.06.18

Nach oben Nach unten

Die Jahre vor der Rückkehr Empty Re: Die Jahre vor der Rückkehr

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten